Zolpidem kaufen
Zolpidem
Der Wirkstoff Zolpidem gehört zur Wirkstoffgruppe der Z-Substanzen (auch Z-Drugs) und wird zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen angewendet. Das Schlafmittel wirkt als Agonist an GABAA-Rezeptoren und ist dadurch schlafanstoßend.
Zolpidem: Übersicht
Anwendung
Zolpidem wird angewendet zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen bei Erwachsenen und sollte nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad verwendet werden.
Vor der Verordnung eines Hypnotikums sollte auf eine zugrunde liegende Erkrankungen hin untersucht und behandelt werden. Wenn nach 7 bis 14 Tagen Behandlung keine Besserung der Schlafstörung zu verzeichnen ist, soll der Patient auf mögliche primäre psychische oder physische Erkrankungen untersucht werden.
Anwendungsart
Zolpidem ist in Form von Filmtabletten in den Stärken 5 mg und 10 mg auf dem deutschen Markt zugelassen. Die Filmtablette sollte unmittelbar vor dem Schlafengehen mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
Wirkmechanismus
Der Wirkstoff Zolpidem ist chemisch gesehen ein Cyclopyrrolon-Derivat. Er interagiert mit der α- und γ-Untereinheit des GABAA-Rezeptors. Die Folge dieser Wechselwirkung mit dem GABAA-Rezeptor ist die Verstärkung der Reaktionen auf GABA, was durch elektrophysiologische Methoden gezeigt werden konnte. Zolpidem und Zaleplon besitzen eine gewisse Selektivität für die α1-Untereinheit des GABAA-Rezeptors, für Zopiclon wurde dies nicht beschrieben.
Zolpidem wirkt:
- sedierend
- hypnotisch
- anxiolytisch
- muskelrelaxierend
- antikonvulsiv
Im Vergleich zu Benzodiazepinen haben Z-Substanzen offenbar einen geringeren Einfluss auf die Schlafarchitektur, insbesondere die REM-Schlafphasen scheinen weniger beeinträchtigt zu werden.
Pharmakokinetik
Resorption
Zolpidem wird schnell resorbiert und besitzt eine rasche hypnotische Wirkung. Die Bioverfügbarkeit beträgt nach oraler Verabreichung 70 Prozent. Zolpidem zeigt im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Kinetik. Der therapeutische Plasmaspiegel liegt zwischen 80 und 200 ng/ml. Die Spitzenplasmakonzentration wird zwischen 0,5 und 3 Stunden erreicht.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen beträgt bei Erwachsenen 0,54 l/kg und ist bei älteren Personen auf 0,34 l/kg verringert. Die Plasmaproteinbindung beträgt 92 Prozent. Der First-pass-Metabolismus in der Leber beträgt ca. 35 Prozent. Eine wiederholte Gabe führte nicht zu einer Veränderung der Proteinbindung, was darauf hindeutet, dass Zolpidem durch die Metaboliten nicht aus der Proteinbindung verdrängt wird.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit ist kurz und beträgt im Mittel 2,4 Stunden bei einer Wirkdauer von bis zu 6 Stunden. Alle Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv und werden mit dem Harn (56 Prozent) und mit den Faeces (37 Prozent) ausgeschieden. Zolpidem ist laut Studien nicht dialysierbar.
Dosierung
- Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 10 mg abends unmittelbar vor dem Schlafengehen. Es sollte allerdings die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Tagesdosis von 10 mg darf nicht überschritten werden.
- Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu 2 Wochen betragen und, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen.
- Frauen zeigten anders als Männer in pharmakokinetischen Studien acht Stunden nach Einnahme von Zolpidem Plasmakonzentrationen, bei denen mit einer eingeschränkten Fahrtauglichkeit zu rechnen ist. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) empfahl daher für Frauen eine Tagesdosis von 5 mg.
Nebenwirkungen
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) kam es unter der Anwendung von Zolpidem zu folgenden Nebenwirkungen:
- Infektionen des oberen und unteren Respirationstrakts
- Halluzinationen, Agitiertheit, Albträume, Depression
- Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, verstärkte Schlaflosigkeit, kognitive Störungen wie anterograde Amnesie
- Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
- Rückenschmerzen
- Erschöpfung
Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen sollen bei der Anwendung von Zolpidem beachtet werden:
- Alkohol: die sedative Wirkung von Zolpidem kann verstärkt werden. Auch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, werden durch diese Kombination zusätzlich beeinträchtigt.
- Zentral dämpfende Arzneimittel (Antipsychotika, Hypnotika, Anxiolytika/Sedativa, Antidepressiva, Narkoanalgetika, Antiepileptika, Narkotika und sedierenden Antihistaminika): Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung möglich. Es kann verstärkt zu Benommenheit und am folgenden Tag zu psychomotorischen Störungen einschließlich einer eingeschränkten Verkehrstüchtigkeit kommen
- Antidepressiva wie Bupropion, Desipramin, Fluoxetin, Sertralin und Venlafaxin: vereinzelte Fälle von visuellen Halluzinationen sind berichtet worden.
- Fluvoxamin: Blutspiegel von Zolpidem können erhöht werden, weshalb eine gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen wird.
- Narkoanalgetika: bei gleichzeitiger Anwendung mit Narkoanalgetika kann es zur Verstärkung einer Euphorie kommen, was eine psychische Abhängigkeitsentwicklung beschleunigen kann.
- Inhibitoren und Induktoren von CYP450: Zolpidem wird durch einige Enzyme des CYP450-Enzymsystems metabolisiert, insbesondere durch das Enzym CYP3A4. Rifampicin beschleunigt durch Enzyminduktion den Zolpidem-Metabolismus (60%-ige Reduktion der Plasma-Spitzenkonzentrationen und Wirkungseinschränkung).
- CYP3A4-Inhibitoren: Anstieg der Plasmakonzentrationen von Zolpidem und eine Verstärkung der Wirksamkeit. Die gleichzeitige Gabe von Zolpidem mit Itraconazol (CYP3A4-Inhibitor) führt jedoch zu keiner signifikanten pharmakokinetischen oder pharmakodynamischen Veränderungen. Die klinische Relevanz hierfür ist nicht bekannt.
- Ciprofloxacin: Blutspiegel von Zolpidem können erhöht werden, weshalb eine gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen wird.
Kontraindikation
Zolipdem darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- schwerer Leberinsuffizienz
- Schlafapnoe-Syndrom
- Myasthenia gravis
- schwerer Ateminsuffizienz
- Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
Schwangerschaft
Obwohl in Tierstudien keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen nachgewiesen wurden, ist die Sicherheit während der Schwangerschaft beim Menschen nicht belegt. Daher sollte Zolpidem, insbesondere im ersten Trimenon, nicht angewendet werden. Wenn Zolpidem aus zwingenden medizinischen Gründen während der späten Phase einer Schwangerschaft oder während der Geburt verabreicht wird, sind aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften Wirkungen auf das Neugeborene wie Hypothermie, Hypotonie und schwache Atemdepression zu erwarten.
Stillzeit
Zolpidem geht in geringen Mengen in die Muttermilch über und sollte daher während der Stillzeit nicht eingenommen werden, da es keine Untersuchungen über die Wirkungen auf den Säugling gibt.
Verkehrstüchtigkeit
Zolpidem hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Patienten sollten gewarnt werden, dass am Morgen nach der Einnahme ein mögliches Risiko von Benommenheit, verlängerter Reaktionszeit, Schwindel, Schläfrigkeit, verschwommenem Sehen/Doppelsehen und verminderter Aufmerksamkeit sowie beeinträchtigter Verkehrstüchtigkeit bestehen kann. Um dieses Risiko zu minimieren, sollte zwischen der Einnahme von Zolpidem und dem Führen von Fahrzeugen, dem Bedienen von Maschinen sowie Arbeiten in Höhe mindestens 8 Stunden liegen.
Patienten sollten außerdem gewarnt werden, während der Anwendung von Zolpidem keinesfalls Alkohol zu trinken oder andere psychoaktive Substanzen einzunehmen.
Hinweise
5-K-Regel
Bei der Verordnung von Z Substanzen sollte wie auch bei der Verordnung von Benzodiazepinen die 5-K-Regel der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft beachtet werden:
1. Einsatz nur bei klarer Indikation
2. Anwendung der kleinsten möglichen Dosis
3. Anwendung über den kürzesten möglichen Zeitraum
4. Kein abruptes Absetzen
5. Kontraindikationen sind zu beachten
Schlafwandeln
Laut der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA ist es unter Anwendung von Z-Substanzen in seltenen Fällen zu schweren Verletzungen gekommen, da die Patienten schlafgewandelt und auch in einem solchen Zustand Auto gefahren sind. Es wird deshalb ein deutlicher Hinweis auf die seltenen, aber gefährlichen Folgen von Schlafwandeln unter Z-Substanzen in den Produktinformationen gefordert.
Toleranz und Abhängigkeit
Nach wiederholter Einnahme kurz wirksamer Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnlicher Stoffe innerhalb weniger Wochen kann sich eine Verminderung der hypnotischen Wirkung entwickeln. Weiterhin kann die Anwendung zur Entwicklung einer physischen und psychischen Abhängigkeit von diesen Arzneimitteln führen. Mit Dosis und Dauer der Behandlung steigt das Risiko einer Abhängigkeit und ist bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese erhöht.
Alternativen
Neben den Z-Substanzen (Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon, Eszopiclon) werden häufig auch Benzodiazepine zur Kurzzeittherapie von Schlafstörungen angewendet. Für die kurzfristige Therapie von Schlafstörungen können off-label auch das Antidepressivum Mirtazapin sowie das atypische Neuroleptikum Quetiapin angewendet werden.
Darüber hinaus steht seit Mitte November 2022 mit Daridorexant (Quviviq) ein neuer Wirkstoff zur Behandlung von Insomnie zur Verfügung. Quviviq unterscheidet sich als Orexin-Rezeptorantagonist in seinem Wirkmechanismus von allen bisher zugelassenen Schlafmitteln.